Provisorischer Ball nach Abschlag im See

  • Ich mache einen eigenen Thread auf, nachdem guten Einwand von Poncirus.

    Gestellt habe ich die Frage direkt an Bayern_Buddha.

    An unserem letzten AK30 Heimspieltag, an einer Bahn mit einem lang gezogenen See (den man vom Abschlag aus überspielen kann). Einer meiner Mitspieler hat seinen Drive so ca. 2m vorm Uferende (Uferende ist so ca. 180 m entfernt) in den See geschlagen. Tatsächlich besteht da die Möglichkeit, dass der Ball es dennoch ans Ufer schaffen könnte durch aufbouncen auf dem Wasser. Also der Ball ist im Wasser aufgekommen, man hat es hoch spritzen sehen. Der Mitspieler wollte einen provisorischen Ball spielen, ich hab nur gefragt wieso er einen provisorischen spielen will und er hat gemeint, da er es geschafft haben könnte und im Gras verloren sein kann. Ich hab nur gemeint, der Ball ist Bekannt oder so-gut wie sicher in der PA und ein provisorischer wäre nicht zulässig.

    Ende vom Lied, er hat seinen Caddy vorgeschickt, der hat keinen Ball gefunden und er hat seinen dritten Schlag vom Abschlag durchgeführt.

    Dieses vorgehen war so korrekt? Danke dir.

  • Fängt der See beim Abschlag an ?

    Er will also erst suchen und dann entscheiden, was er macht ?

    Vom letzten Punkt kann man mit strafschlag immer wieder weiter spielen.

    Oder bei gelb droppen.

    So Long

    Toddy

    If it doesn't go right, try left.

  • Hmm - ok. Just my 2 cents - auch wenn sie vollkommen falsch sind.

    Ich hätte den provisorischen zugelassen - aus Zeitersparnis.

    So wie Du es beschreibst, fällt die Option des drops an der Stelle an der der Ball das Hindernis überschreitet weg. Wahrscheinlich weil das Hindernis gleich nach dem Abschlag anfängt.

    Jetzt gibt es 2 Möglichkeiten:

    a) der Ball ist im Wasser geblieben

    b) er ist doch irgendwie rausgesprungen.

    D. h. Dein Mitspieler hat durch den provisorischen keinen Vorteil. Findet ihr den OB Ball außerhalb, spielt er den weiter, findet ihr in nicht, geht es mit dem provisorischen weiter und es kommt Schlag 4 (der dritte war dann der zweite Abschlag).

    Das ganze spart aber Zeit.

    Noch ein PS:

    Das ist ja ähnlich, wie wenn Du den Ball Richtung AUS haust, aber nicht sicher bist, ob er denn jetzt draußen liegt oder nicht. Da spielst Du ja auch einen provisorischen Ball und ist Dein OB weg, kommt der provisorsiche ins Spiel.

    Abstinenz führt auch nicht zur Unsterblichkeit

  • Ja genau der See beginnt beim Abschlag, so ca. nach 10m.

    Wenn der Ball in der PA ist, was er hier mit über 95 % Wahrscheinlichkeit war, darf kein provisorischer weiter gespielt werden. Hätte er einen provisorischen gespielt und seinen Ball nicht gefunden, mit der Aussage Ball ist im See, wäre das weiter spielen des provisorischen, spielen eines falschen Balles gewesen.

  • Ja genau der See beginnt beim Abschlag, so ca. nach 10m.

    Wenn der Ball in der PA ist, was er hier mit über 95 % Wahrscheinlichkeit war, darf kein provisorischer weiter gespielt werden. Hätte er einen provisorischen gespielt und seinen Ball nicht gefunden, mit der Aussage Ball ist im See, wäre das weiter spielen des provisorischen, spielen eines falschen Balles gewesen.

    Ich bin mir nicht sicher, ob es da vor ein paar Jahren nicht mal eine Regeländerung zu Gunsten des schnellen Spiels gegeben hat, dass das möglich ist.

    Edith meint - ich habe mir gerade mal 18.3 durchgelesen und da sieht es so aus, als ob ich falsch liege. Logisch finde ich das in dem Fall zwar nicht, aber nicht immer ist alles mit Logik zu lösen.

    Abstinenz führt auch nicht zur Unsterblichkeit

  • Bei solchen Gegebenenheiten hat der Club doch die Möglichkeit, per Platzregel das Spielen eines Provisorischen zu erlauben.

  • Ja genau der See beginnt beim Abschlag, so ca. nach 10m.

    Wenn der Ball in der PA ist, was er hier mit über 95 % Wahrscheinlichkeit war, darf kein provisorischer weiter gespielt werden. Hätte er einen provisorischen gespielt und seinen Ball nicht gefunden, mit der Aussage Ball ist im See, wäre das weiter spielen des provisorischen, spielen eines falschen Balles gewesen.

    Nein. Wäre ein provisorischer Ball gespielt worden, obwohl der OB ( = original Ball) mit über 95% Wahrscheinlichkeit in der PA ist, dann war das kein provisorischer Ball mehr sondern ein neuer Ball im Spiel (BiS). Insofern hätte der provisorische Ball weitergespielt werden müssen. Die schwierige Frage ist aus meiner Sicht wieder einmal: War der Ball als bosgws als innerhalb der PA anzusehen oder nicht.

  • Nein. Wäre ein provisorischer Ball gespielt worden, obwohl der OB ( = original Ball) mit über 95% Wahrscheinlichkeit in der PA ist, dann war das kein provisorischer Ball mehr sondern ein neuer Ball im Spiel (BiS). Insofern hätte der provisorische Ball weitergespielt werden müssen. Die schwierige Frage ist aus meiner Sicht wieder einmal: War der Ball als bosgws als innerhalb der PA anzusehen oder nicht.

    Ja ich seh das auch so. So habe ich es meinem Mitspieler gesagt. Er kann keinen provisorischen spielen, da wenn er einen neuen Ball spielt dieser zum Ball im Spiel wird, wegen der über 95 %igen Wahrscheinlichkeit, dass der Ball im Wasser ist. Hat er dann auch so gesehen, deshalb seinen caddy vorgeschickt zum schauen.

  • Ich würde ja sagen, er darf einen provisorischen Ball schlagen.

    Der Ball kann ja durchaus rausgehüpft sein. Habe ich ja auch schon oft erlebt.

    Findet man aber den Ball nicht und man müsste ihn finden, dann ist er mit über 95% im Wasser. Dann ist der provisorische aus dem Spiel und er muss zurück zum Abschlag.

    Ist aber hinter dem Teich noch Gemüse und der Ball kann dort außerhalb des Wasserhinderniss liegen, dann kann man sich über die 95% streiten und er könnte den provisorischen weiterspielen.

  • Natürlich hilft eine Platzregel, aber ist die hier nötig?

    Wenn es für den Spieler nicht bosgws ist , das der Ball in der PA verloren sein könnte, dann darf er natürlich einen PB spielen. Konsequenz: wird sein Ball nicht gefunden , wird der PB zum Ball im Spiel, wird der Ball hinter der PA gefunden, dann ist der PB raus.

    Drive long and putt straight, have fun :exclamation_mark:

  • Ich würde ja sagen, er darf einen provisorischen Ball schlagen.

    Der Ball kann ja durchaus rausgehüpft sein. Habe ich ja auch schon oft erlebt.

    Findet man aber den Ball nicht und man müsste ihn finden, dann ist er mit über 95% im Wasser. Dann ist der provisorische aus dem Spiel und er muss zurück zum Abschlag.

    Ist aber hinter dem Teich noch Gemüse und der Ball kann dort außerhalb des Wasserhinderniss liegen, dann kann man sich über die 95% streiten und er könnte den provisorischen weiterspielen.

    Wann provisorischer Ball erlaubt ist

    Wenn ein Ball außerhalb einer Penalty Area verloren oder Aus sein könnte, darf der Spieler, um Zeit zu sparen, provisorisch einen anderen Ball mit Strafe von Schlag und Distanzverlust spielen (siehe Regel 14.6).

    Ein Ball könnte verloren sein,

    • wenn der ursprüngliche Ball noch nicht gefunden und identifiziert wurde und noch nicht verloren ist und
    • wenn ein Ball in einer Penalty Area oder auch außerhalb verloren sein könnte.

    Aber: Ist sich der Spieler bewusst, dass der einzig denkbare Ort, an der der ursprüngliche Ball verloren sein könnte, innerhalb einer Penalty Area liegt, ist ein provisorischer Ball nicht zulässig, und ein Ball, der von der Stelle des vorherigen Schlags gespielt wird, wird mit Strafe von Schlag und Distanzverlust (siehe Regel 18.1) zum Ball im Spiel des Spielers.


    Zitat Rules of Golf, R&A

    Drive long and putt straight, have fun :exclamation_mark:

  • Natürlich hilft eine Platzregel, aber ist die hier nötig?

    Wenn es für den Spieler nicht bosgws ist , das der Ball in der PA verloren sein könnte, dann darf er natürlich einen PB spielen. Konsequenz: wird sein Ball nicht gefunden , wird der PB zum Ball im Spiel, wird der Ball hinter der PA gefunden, dann ist der PB raus.

    Dachte ich auch, stimmt aber nicht. Den Grund zitierst Du im nächsten Post ja selbst.

    Abstinenz führt auch nicht zur Unsterblichkeit

  • Wird auch bei uns immer wieder diskutiert. Und ich finde diese Regelung komplett idiotisch.

    Wenn ich sicher bin, dass der Ball im Wasser (oder eben PA) ist, darf ich ja nach mehreren Möglichkeiten verfahren, unter anderem auch einen neuen Ball ins Spiel bringen von der Stelle des letzten Schlages.

    Wenn ich unsicher bin, ob er nicht doch außerhalb der PA verloren sein könnte, spiele ich einen Provisorischen, der dann zum BiS wird, wenn der OB nicht auffindbar ist.

    Letztlich doch vollkommen egal, ob ich den OB nicht finde, weil er im Gemüse liegt oder im Wasser. Weiter geht’s in jedem Fall mit Schlag 4 (wenn der vorige als Schlag 1 gespielt wurde).

    Also, wieso sollte ich nicht einen Provisorischen spielen dürfen? Das hilft doch nur, bringt doch keinerlei Vorteile.

    Klar kann ich dann nicht mehr sagen, okay, der OB ist weg, muss im Wasser sein, ich droppe einen am Kreuzungspunkt o.ä. Dann gibt es eben diese Möglichkeit nicht mehr, und der Provisorische wird zum BiS.

    Nichts ist sicher!
    Noch nicht mal das.

  • Noch eine Anmerkung von mir: Da der zweite (also der dritte) Schlag wieder vom Abschlag aus ausgeführt worden ist, bleibt es in diesem speziellen Fall ja wirkungsgleich, ob der erste Ball nun im Wasser oder verloren ist. Es wurde der für beide Fälle mögliche Schlag vom Ort des letzten Schlags genutzt.

  • Noch eine Anmerkung von mir: Da der zweite (also der dritte) Schlag wieder vom Abschlag aus ausgeführt worden ist, bleibt es in diesem speziellen Fall ja wirkungsgleich, ob der erste Ball nun im Wasser oder verloren ist. Es wurde der für beide Fälle mögliche Schlag vom Ort des letzten Schlags genutzt.

    Um "verloren" ging es in dem Fall ja nicht. Nur, ob er den dritten schon mal schlagen darf, bevor er sicher ist, dass der Ball nicht doch aus dem Wasser gehüpft ist. Laut Regel muss er vorlaufen, schauen und wenn er ihn nicht findet dann wieder zurück. Oder er spielt den dritten Schlag gleich vom Abschlag und gibt damit die Möglichkeit auf, den Ball weiterzuspielen, wenn er doch zufällig das Wasserhinderniss wieder verlassen hat.

    Abstinenz führt auch nicht zur Unsterblichkeit

  • Vielleicht kann hier mal jemand die Begründung (Regeln sollten ja einer gewissen Logik unterliegen) für das Verbot nennen.

    Immerhin kann es ja per Platzregel aufgehoben werden.

  • Bei dieser Situation hat sich für mich noch eine andere Frage gestellt:

    Nehmen wir mal an, der Spieler beauftragt nach ein paar Sekunden Bedenkzeit seinen Caddie, nach dem Ball zu suchen. Nehmen wir zur Vereinfachung auch an, die Entfernung bis zur anderen Seite des Teiches wäre 200 m.

    Wenn der Caddie normal zu Fuß geht mit einer Geschwindigkeit von 6 km/h, braucht er für 1 km 10 Minuten, für 200 m 2 Minuten, zurück nochmal 2 Minuten + 3 Minuten Suche = 7 Minuten.

    Könnte das als „Unangemessene Verzögerung des Spiels” im Sinne der Regel 5.6a gewertet werden?

  • Bei dieser Situation hat sich für mich noch eine andere Frage gestellt:

    Nehmen wir mal an, der Spieler beauftragt nach ein paar Sekunden Bedenkzeit seinen Caddie, nach dem Ball zu suchen. Nehmen wir zur Vereinfachung auch an, die Entfernung bis zur anderen Seite des Teiches wäre 200 m.

    Wenn der Caddie normal zu Fuß geht mit einer Geschwindigkeit von 6 km/h, braucht er für 1 km 10 Minuten, für 200 m 2 Minuten, zurück nochmal 2 Minuten + 3 Minuten Suche = 7 Minuten.

    Könnte das als „Unangemessene Verzögerung des Spiels” im Sinne der Regel 5.6a gewertet werden?

    Hmm, es kann ja keine unangemessene Verzögerung des Spiels sein, wenn man sich an die Regeln hält.

    Abstinenz führt auch nicht zur Unsterblichkeit

  • Um "verloren" ging es in dem Fall ja nicht. Nur, ob er den dritten schon mal schlagen darf, bevor er sicher ist, dass der Ball nicht doch aus dem Wasser gehüpft ist. Laut Regel muss er vorlaufen, schauen und wenn er ihn nicht findet dann wieder zurück. Oder er spielt den dritten Schlag gleich vom Abschlag und gibt damit die Möglichkeit auf, den Ball weiterzuspielen, wenn er doch zufällig das Wasserhinderniss wieder verlassen hat.

    Schon richtig. Aber ich sehe diese beiden Möglichkeiten:

    1. Der Ball war bosgws im Wasser. Dann war der zweite Schlag erlaubt (und selbst trotz einer Erklärung, dass dies ein provisorischer Ball sei, wäre er wegen bosgws eben kein provisorischer, sondern Ball im Spiel), plus Strafschlag = 3 Schläge.

    2. Der Ball war nicht bosgw im Wasser. Dann wäre ein provisorischer Ball erlaubt gewesen. Da der Caddy keinen Ball gefunden hat, was für mich die Frage nach bosgws nur unter sehr eingeschränkten Bedingungen beantwortet (kein Rough, kein Semirough, kein Schilf hinter dem Wasser), aber der zweite Schlag war wieder erlaubt, plus Strafschlag = 3 Schläge.

    Außerdem (Korinthenkackermodus ein), muß nicht sicher sein, "dass der Ball nicht doch aus dem Wasser gehüpft ist", sondern umgekehrt dass der Ball in der PA ist. Die PA Erleichterungsmöglichkeiten sind halt großzügiger als die "Ball verloren oder im Aus" Regeln.

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