Provisorischer Ball nach Abschlag im See

  • Schon richtig. Aber ich sehe diese beiden Möglichkeiten:

    1. Der Ball war bosgws im Wasser. Dann war der zweite Schlag erlaubt (und selbst trotz einer Erklärung, dass dies ein provisorischer Ball sei, wäre er wegen bosgws eben kein provisorischer, sondern Ball im Spiel), plus Strafschlag = 3 Schläge.

    2. Der Ball war nicht bosgw im Wasser. Dann wäre ein provisorischer Ball erlaubt gewesen. Da der Caddy keinen Ball gefunden hat, was für mich die Frage nach bosgws nur unter sehr eingeschränkten Bedingungen beantwortet (kein Rough, kein Semirough, kein Schilf hinter dem Wasser), aber der zweite Schlag war wieder erlaubt, plus Strafschlag = 3 Schläge.

    Außerdem (Korinthenkackermodus ein), muß nicht sicher sein, "dass der Ball nicht doch aus dem Wasser gehüpft ist", sondern umgekehrt dass der Ball in der PA ist. Die PA Erleichterungsmöglichkeiten sind halt großzügiger als die "Ball verloren oder im Aus" Regeln.

    ein letzter Einwurf :winking_face:

    Bei dem geschilderten Szenario: 180m Entfernung und es hat gespritzt - da kann es meiner Meinung nach keinen Punkt 2) aus Deiner Aufzählung geben.

    Abstinenz führt auch nicht zur Unsterblichkeit

  • Ok, es war für mich undenkbar, dass man erst sucht und dann erst den zweiten Schlag macht. Ich stelle mir gerade vor, einem zweiten Spieler dieser Gruppe ginge es genauso.

    Ergänzung:

    In welchen Fällen ist denn ein Aufspritzen keine ausreichendes Indiz? Zu nah am Rand=

  • In welchen Fällen ist denn ein Aufspritzen keine ausreichendes Indiz? Zu nah am Rand=

    Ein Mitspieler hat bei uns auf dem Platz einen getoppten Ball über das Wasser geschossen. Der ist ein oder zweimal aufgeditscht und dann im Schilf am anderen Ende des Sees gelandet. Das Schilf war zwar noch in der PA, aber fast hätte es bis auf's Grün gereicht. Allerdings waren das vielleicht 80-90m. Ein Ball fliegt aber nicht 180m so flach über's Wasser, daß er dann noch über die Wasseroberfläche ditscht. Meiner Meinung nach.

  • Das sehe ich schon auch so. Allerdings habe ich einzelne solche Schläge nach dem Prinzip „Jesus ging über den See Genezareth” auch schon bei 140-150 m gesehen.

  • Aber: Ist sich der Spieler bewusst, dass der einzig denkbare Ort, an der der ursprüngliche Ball verloren sein könnte, innerhalb einer Penalty Area liegt, ist ein provisorischer Ball nicht zulässig, und ein Ball, der von der Stelle des vorherigen Schlags gespielt wird, wird mit Strafe von Schlag und Distanzverlust (siehe Regel 18.1) zum Ball im Spiel des Spielers.

    Das war mit bisher nicht klar....DANKE. Ich habe im letzten im Ligaspiel auch so eine Situation gehabt und habe die ganze Diskussion nicht verstanden :smiling_face:

    D.h. wenn der Ball wahrscheinlich im Wasser ist, dann kein provisorischen Ball spielen. Wenn man den Ball noch findet....fein und weiter geht es, anstonsten die Wasser (PA) Regel anwenden.

  • Bei dieser Situation hat sich für mich noch eine andere Frage gestellt:

    Nehmen wir mal an, der Spieler beauftragt nach ein paar Sekunden Bedenkzeit seinen Caddie, nach dem Ball zu suchen. Nehmen wir zur Vereinfachung auch an, die Entfernung bis zur anderen Seite des Teiches wäre 200 m.

    Wenn der Caddie normal zu Fuß geht mit einer Geschwindigkeit von 6 km/h, braucht er für 1 km 10 Minuten, für 200 m 2 Minuten, zurück nochmal 2 Minuten + 3 Minuten Suche = 7 Minuten.

    Könnte das als „Unangemessene Verzögerung des Spiels” im Sinne der Regel 5.6a gewertet werden?

    Hmm, es kann ja keine unangemessene Verzögerung des Spiels sein, wenn man sich an die Regeln hält.

    Richtig! Und genau für diesen Fall kann eine Platzregel eingesetzt werden: "B-3 Provisional Ball for Ball in a Penalty Area". Da es nicht bei jeder Penalty Area sinnvoll ist, da nicht jede Penalty Area so "unhandlich" ist, ist es keine generelle Regel.

    Nebenbei: es muss ja nicht unbedingt ein Skip-Shot sein. Es reicht unter Umständen auch ein Stein kurz unter der Wasseroberfläche.

    Zur Ursprungsfrage:

    Dieses vorgehen war so korrekt? Danke dir.

    WENN die Musterplatzregel B-3 aktiv war, hätte er einen provisorischen Ballspielen dürfen. Wenn ich Platzregeln für so einen Platz machen würde, dann würde ich auf jeden Fall die B-3 verwenden.

    Aber das Vorschicken des Caddies war regelkonform, auch wenn es etwas dauern würde. Denn die Suchzeit von 3min fängt ja erst an zu laufen, wenn danach gesucht wird. Ich kann hier als Spielleitung kein "undue delay" erkennen. Vielmehr würde ich mir als Spielleitung in den Allerwertesten beissen, dass ich nicht die B-3 verwendet habe.

    Aber die wenigsten Spielleitungen auf Clubebene wissen, dass im Regelbuch ein unermesslicher Schatz an vorformulierten Musterplatzregeln liegt...

    Servus,

    Rüdiger

  • Danke für die Beiträge. Hinter dem See gibt es ein Semi-Rough, wenn man da steht sieht man ziemlich schnell ob ein Ball da liegt oder nicht. Von daher hat der Caddy die 3 min auch nicht voll gesucht. Er ist kurz vor gejoggt, geschaut und hat dann auch dort gewartet und ist nicht erst wieder zurück gekommen.
    Der Caddy hatte den Ball dann auch im Wasser am Uferrand gefunden.

    Die Musterplatzregel wäre hier durchaus sinnvoll gewesen.

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